Bright Sights Podcast

Anna Gruner & Matthias Mett

Zwischen Technik und Gesetz - Chancen dynamischer Stromtarife unabhängig vom Smart Meter

Mit Janka Schwaibold und Victoria Boss von Schalast & Partner Rechtsanwälte

18.07.2024 55 min Staffel 1 Episode 4

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Episode von “Bright Sights – Energiewende gemeinsam” sprechen Anna und Metti mit Janka Schwaibold und Victoria Boss von Schalast & Partner Rechtsanwälte über die Chancen und Herausforderungen dynamischer Stromtarife, insbesondere im Vergleich zwischen Smart Metern und fotooptischen Aufsätzen.

Ein zentrales Thema ist die Unterscheidung zwischen dem dynamischen Grundtarif nach dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und der dynamischen Tarifwelt. Janka und Victoria erläutern, dass der dynamische Grundtarif fest an intelligente Messsysteme (iMS) gekoppelt ist, während andere dynamische Tarife auch mit modernen Messeinrichtungen (mME) und fotooptischen Aufsätzen angeboten werden können. Diese Unterscheidung ist wichtig für die Angebotsgestaltung und technische Umsetzung bei Stadtwerken.

Die Diskussion umfasst auch die rechtlichen und regulatorischen Anforderungen, die bei der Einführung und Abrechnung dynamischer Tarife berücksichtigt werden müssen. Janka und Victoria betonen, dass Versorger sicherstellen müssen, dass die Daten aus fotooptischen Aufsätzen die gleichen Genauigkeitsanforderungen wie die von Smart Metern erfüllen, um die Eichrechtskonformität zu gewährleisten.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Herausforderungen und Chancen der Implementierung dynamischer Stromtarife ohne den Einsatz von Smart Metern. Die Gäste gehen darauf ein, welche regulatorischen Fragen noch ungeklärt sind und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Abrechnungen für Endverbraucher zu gewährleisten.

Diese Folge bietet einen tiefen Einblick in die technischen und rechtlichen Aspekte dynamischer Stromtarife und zeigt auf, welche Chancen sich auch ohne den Einsatz von Smart Metern bieten. Janka Schwaibold und Victoria Boss geben wertvolle Hinweise zur Umsetzung und Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen.

Transkript

Hallo und herzlich willkommen zu BrightSides Energiewende gemeinsam. Ich bin Anna und ich bin Matti. In der ersten Staffel unseres Podcasts dreht sich alles um die spannende Welt der dynamischen Stromtarife und wir gehen vom Marktpotenzial bis zur Optimierung auf alle Wertschöpfungsstufen in der Produktentwicklung ein. Wir sprechen mit Expertinnen und Experten, die ihre Perspektive hinsichtlich der aktuellen Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen rund um die Produkteinführung dynamischer Stromtarife mit uns teilen. Egal, ob ihr schon Profis auf dem Gebiet seid oder einfach nur neugierig, was die Zukunft der Energieversorgung bringt. Wir haben für jeden was dabei und wir freuen uns natürlich auf euer Feedback. Und jetzt wünschen wir euch viel Spaß bei unserer heutigen Ausgabe Zwischentechnik und Gesetz – Chancen dynamischer Stromtarife unabhängig vom Smartmeeter mit Janka Schwalbeut und Viktoria Boss von Schallerst und Partner Rechtsanwälte. mit Janka Schwalbeut und Viktoria Boss von Schallerst und Partner Rechtsanwälte. Hallo, moin moin, alle miteinander. Hier ist Bright Sides. Eine weitere tolle Folge, es müsste die 1.6 sein, also die sechste Folge in der ersten Staffel, die wir mit dem Thema neue Geschäftsmodelle in der erneuerbaren Energiewelt für Energieversorger, Stadtwerke produzieren. Anna ist fröhlich im Urlaub, aber heute hier Janka und Viktoria. Janka Schweibold und Viktoria Boss von Schallast. Schön, dass ihr da seid. Guten Morgen und herzlich willkommen hier in unserem kleinen Podcast. Vielleicht sagt ihr kurz was zu euch. Hallo Janka, ich fange mal mit dir an. Wer bist du eigentlich und was machst du? Ja, auch guten Morgen. Hi Matti. Ja, mein Name ist Janka Schweibold. Ich bin seit gefühlt Ewigkeiten Rechtsanwältin, immer schon im Energierecht. Bei Schallers jetzt seit drei Jahren als Leiterin des Bereichs Energie. Und wir beraten im Team mit ganz großer Leidenschaft Energieversorger, auch gerne kleine Energieversorger, weil wir uns mit denen irgendwie sehr gut identifizieren können. Und eigentlich bieten wir als Gesamtkanzlei Full Service an, also auch ganz andere Rechtsgebiete. Im Energiebereich sind so die Schwerpunkte, die wir in den letzten Jahren beraten haben, sehr viel im Bereich Vertrieb, Produktgestaltung, neue Produkte. Und dann auch gerne weg von der Beratung am Ende, wenn das Kind schon im Brunnen gefallen ist, hin zum gemeinsamen Brainstormen und Entwickeln. Das liegt uns einfach mehr. Macht viel mehr Spaß und ist am Ende auch günstiger, als wenn man ganz am Schluss wieder alles auf links drehen muss. Ich selber habe noch ein paar Nebenschwerpunkte im Bereich Projektversorgung oder Sonderprojekte, wie jetzt die Preisbremsen, die in den letzten zwei Jahren alle Versorger in den Wahnsinn getrieben haben. Das macht viel aus. Aber das Schöne sind eigentlich die Beratungsthemen mit Zukunftsbezug, wo man mithelfen kann, die Energiewende zu gestalten. Ja, das passt natürlich auch total zu unserem Thema hier. Und da dürftet ihr ja auch ein bisschen was mit in eurem Alltag zu tun haben. Vicky, du sitzt wahrscheinlich jetzt auch gerade gar nicht so sehr weit weg von Yanka, also irgendwo in eurem Hamburger Büro, würde ich mal vermuten. Genau, wer bist du und was bleibst du da so bei Schallers den ganzen Tag? Genau, guten Morgen auch von mir. Ja, ich sitze nebenan im Büro neben Janka. Ich bin seit 2015 Anwältin im Energierecht. Ich muss auch ganz ehrlich sagen, das ist tatsächlich das Thema für mich. Ich habe da auch richtig Spaß dran. Wenn ich mir überlege, manchmal sagen die Leute, das ist bestimmt total trocken, kann ich gar nicht sagen. Also ich finde das wirklich, wirklich gut. Ich mag auch unsere Mandanten sehr, sehr gern. Janka hat es schon gesagt, das sind viele kommunale Unternehmen, die auch kleiner sind. Ich mag diesen Umgang sehr. Das macht echt Spaß. Wir beraten in den Marktrollen Vertrieb, Netz- und Messstellenbetrieb dazu. Was uns wichtig ist in der Beratung ist, dass es natürlich um rechtliche Aspekte geht. Dafür sind wir Rechtsanwälte. Aber dass wir das auch in den Prozessen denken. Also niemandem bringt das was, wenn wir irgendwie erzählen, ja und das steht hier und da drin in den rechtlichen Anforderungen. Das ist gut, das gehört auch dazu, aber unsere Herausforderung oder das, was wir sehen dabei und was uns wichtig ist zu sagen, so funktioniert das in den Prozessen und auch das macht wirtschaftlich Sinn und das vielleicht auch nicht, dass man so eine echte Vertrauensbasis hat und darüber sprechen kann. Und das gerade auch bei der Entwicklung neuer Produkte. Janka hat es gerade angesprochen, dass man zusammen vielleicht auch etwas entwickelt. Natürlich nicht, dass wir da den Lead irgendwie haben oder mit reingehen, aber dass man Produktideen vielleicht frühzeitig spiegelt und mal sagt, passt denn das, funktioniert denn das eigentlich rechtlich oder was bedeutet das rechtlich. Das macht eigentlich besonders viel Spaß. Von meinen Beratungsschwerpunkten ist es viel Vertrieb, auch seitdem ich bei Schallers bin seit drei Jahren, aber auch wirklich Netzbetrieb, alles so drumherum, viel in der Marktkommunikation, also diese Schnittstelle auch, mit Vertrieb und Netz dahinter. So viel erst mal zu mir. Ja, sehr schön. Du hast ja das gerade angesprochen, Produkte entwickeln. Ich habe das früher, als ich noch nicht so sehr in diesem Energiespiel drin steckte, habe ich mich immer gefragt, was ist denn da jetzt so schlimm an Produkten? Was ist denn das da? Das ist Strom. So kompliziert kann es ja gar nicht sein, da ein Produkt draus zu machen. Aber da gibt es ja nicht nur vertriebliche Punkte, die in so ein Produkt reingehören, sondern eben auch ganz viele juristische Punkte, die da reingehören. Wir haben in einer der letzten Folgen auch mit Christina schon darüber gesprochen, was das Thema Datenschutz, Vertragsgestaltung, Richtung Endkunden und so weiter angeht, gerade im Spielen mit dem dynamischen Energietarif oder dynamischen Energieprodukten. Vielleicht jetzt, bevor wir noch weiter einsteigen in das Thema, ihr habt mich da noch mal darauf aufmerksam gemacht, dynamischer Grundtarif versus dynamische Tarifwelt, was ist eigentlich was? Vielleicht können wir das einmal ganz kurz klären, was sozusagen dann nach Energiewirtschaftsgesetz, jetzt sind wir ja im juristischen Bereich, was das eigentlich bedeutet, dynamischer Tarif und was ihr noch unter der dynamischen Tarifwelt feststeht. Für uns ist diese Abgrenzung noch mal sehr wichtig, weil es in der Praxis doch häufig alles unter dem Bereich der dynamische Tarif gefasst wird. Und wenn wir uns dann anschauen, was tatsächlich am Markt verfügbar ist, ist es vielleicht gar nicht mehr das, was im INWG steht, sondern es ist eine logische wirtschaftliche Weiterentwicklung, die auch absolut sinnvoll ist. Was das INWG ja eigentlich in Anführungsstrichen nur sagt, ist, dass Lieferanten verpflichtet sind, alle Lieferanten ab 2025 verpflichtet sind, Kunden, die mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet sind, beziehungsweise werden, dann einen Tarif anzubieten, der von der Preisgestaltung sich an die Schwankungen der Spotmarktpreise koppelt. Also es geht alleine um die Preisgestaltung, die ist gesetzlich festgeschrieben. All das, was wir daraus machen, Visualisierung, Steuerung und und und, völlig sinnvoll, völlig verständlich, ist aber vom Gesetz her gar nicht vorgeschrieben. Und das ganz Wichtige ist noch mal, das Gesetz sagt nur, wo die Verpflichtung besteht. Also welchen Kunden das angeboten werden soll. Man will also so eine Art, deshalb haben wir das Grundtarif genannt, angelehnt so wie so eine Art Grundversorgung quasi, dass man gesagt hat, es soll die Verpflichtung geben für die Versorger, dass jeder Kunde, der ein intelligentes Messsystem hat, auch die Möglichkeit hat, über den dynamischen Tarif daran zu profitieren. Deshalb gibt es diese gesetzliche Verpflichtung. Wenn sich daneben eine Sondervertragswelt, so wie wir es bisher auch kennen, um in diesen Themen zu bleiben, also eine dynamische Tarifwelt aufbauen, dann ist das völlig gut und schön und für den Kunden und für den Markt gut, aber das gehört nicht mehr zu diesem Pflichttarif. Und das noch mal ganz klar zu trennen, auch dass man sich als Unternehmen, als Versorgungsunternehmen, so ein bisschen freischwimmt auch zu sagen, ich kann viel, viel mehr anbieten, als das, was im Gesetz drinsteht. Das ist uns nochmal wichtig. Okay. Bianca, wenn wir jetzt da drauf gucken auf diese Grundtarifwelt und sagen, okay wir wollen jetzt dem Gesetzgeber folgen und nehmen einfach den Day-Ahead-Preis, schmeißen da 5 Cent drauf und rechnen das sozusagen ab und dann gibt es diese berühmte Parallelverschiebung des Börsenstrompreises, der dann als dynamischer Tarif zu entkundeln kommt, dann muss ich das sozusagen über dieses intelligente Messsystem machen. Also ich kann der Pflicht nicht genügen, indem ich jetzt eine, wie auch immer, andere Messung stattfinden lasse und die, ich weiß nicht, so dynamisch bepreise, dass ich lokale Sonnenstunden im Umkreis von 20 Kilometern da irgendwie mit einbeziehen oder so. Das kann ich zwar machen später, das ist die Sondervertragswelt, von der Vicky gerade sprach, aber ja genau so nenne ich sie jetzt einfach mal. Aber damit habe ich diese Verpflichtung nicht erfüllt. Das heißt, also ich wäre streng genommen immer noch abmahnfähig sozusagen, was auch immer die Bundesnetzagentur dann mit mir macht. Also ich würde es nochmal differenzieren, ich kann auch in diesem Grundgerüst des dynamischen Tarifes noch viel implementieren. Aber dieses Grundmodell ist geschaffen für das geschlossene Energiesystem. Da geht es ja vor allem um Datensicherheit und um die Marktprozesse. Und deshalb ist das tatsächlich gebunden an das IMS, weil wir da den höchsten Sicherheitsstandard haben. Ich weiß nicht, ob das Bild so gut ist, aber für mich ist das so ein bisschen die Daten aus dem IMS, die bleiben in der Energiewelt, die wir jetzt kennen, also im Prinzip in dieser Wolke der Marktkommunikation. Das ist ein geschlossenes System und das ist nicht manipulierbar. Das heißt, ich stelle mir das immer so ein bisschen vor, die Grundwasserversorgung. Das Trinkwassersystem ist in sich geschlossen. Du kommst nirgendwo rein, außer an ganz bestimmten Stellen in einer vordefinierten Fassung. Wenn du dann zu Hause den Wasserhahn aufdrehst, kannst du mit dem Wasser machen, was du willst. Aber bis dahin ist alles geschützt. Und so ähnlich ist das quasi mit den Daten aus dem IMS in der Marktkommunikation. Das heißt, der Grundtarif ist in sich völlig logisch. Die Grundidee ist, du hast eine Verbrauchsstelle mit einem intelligenten Messsystem. Auf Basis dieser Daten kannst du in unterschiedlicher Granularität den Kunden bilanzieren. Dann kannst du auch entsprechend einkaufen ohne Bilanzierungsrisiken, kannst das entsprechend im Abrechnungssystem gegenüber dem Kundenabrechnungen in der gleichen Granularität, dann ist alles in sich flümmig und die Welt funktioniert. Nur das Gerüst ist natürlich noch ziemlich starr. Und ich verstehe auch jeden, der sagt, in diesem Gerüst, das dann ja auch für alle gleich ist, macht der Wettbewerb gar nicht so viel Spaß, weil da unterscheide ich mich im Wesentlichen im Aufschlag oder im Grundpreis, in der Marge, je nachdem, wie man das ausgestaltet. Die Zusatzfunktionen, die man machen kann, oder auch das Einbinden von anderen Kunden. Wir haben ja einen Delay im Rollout. Wir haben noch gar nicht so viele Kunden mit intelligenten Messsystemen und die, die es haben wollen, warten ewig darauf. Das heißt, das Kundenpotenzial ist ja noch überschaubar. Deshalb stehe ich auch jedem, der sagt, wir wollen den Markt öffnen. Wir brauchen mehr Kundenpotenzial. Diese Welt daneben muss man sich ganz genau anschauen, was funktioniert da und was funktioniert funktioniert nicht, weil ich ohne das intelligente Messsystem, das Kernproblem ist ohne das intelligente Messsystem bekomme ich meine Werte nicht in diese geschlossene Trinkwasserwelt. Daneben kann ich ganz viel damit machen. Das passiert quasi am Wasserhahn. In dieser geschlossenen Welt interessieren zum Beispiel, photooptischer Aufsatz kannst du ja im unterhalb einer Minute Werte auslesen, interessiert im Trinkwassersystem kein Mensch und daraus ergeben sich Risiken. Das muss einem einmal klar sein. Deshalb diese Trennung der beiden Produktwelten, zumindest aus unserer Perspektive. Ich persönlich gucke ganz oft aus einer vertrieblichen Sicht darauf. Das, was am Ende in diesem Handelsvertrag zwischen dem Energie verkaufenden Unternehmen und dem Menschen oder der Unternehmung, die denn wir um einkauft irgendwie stattfindet und da weiß ich, dass im Grunde mir ja fast alles gestattet ist. Also ich kann meine Energie verschenken, wenn ich möchte. Ich kann sie über eine Flatrate abrechnen. Ob ich dabei pleitegehe, ist halt eine andere Frage. Aber nach hinten, also Richtung Bilanz, Einkauf, Netzentgelte und so, bin ich halt anders verpflichtet. Das heißt, ich höre ganz viel von den Stadtwerken, dass man da eben nicht so sehr flexibel sein will, also beziehungsweise auch so diese fotooptischen Aufsätze denklich einsetzen zu können, weil es einen sozusagen in die andere Richtung, Richtung Netz sozusagen, dann nicht sicher macht. Wie guckt ihr da jetzt einmal drauf? Also kann ich mit diesen fotooptischen Aufsätzen am Ende so sichere Daten erzeugen, dass ich auch meinem Netzbetreiber gegenüber sagen kann, okay, das sind valide Daten. Danach möchte ich jetzt bitte auch meine Netzentgelte geregelt haben? Naja, vom Grundsatz ist die Schwierigkeit, wie Janka das eben gesagt hat, dass diese Daten ja nicht in diese gesicherte Wasserversorgung, in diesen Ring eigentlich reinkommen. Also die laufen ja daneben. Was da reinkommt, sind die Werte aus der modernen Messanrichtung, auf die dieser photooptische Aufsatz dann aufsetzt. Und die werden dann auch vom Messstellenbetreiber, wenn das jemand verschiedenes ist, dann auch entsprechend ausgelesen und auch in diesen sicheren Bereich, abgesicherten Bereich dann mit rein gebracht. Aber die Werte aus dem photooptischen Aufsatz können gegenüber dem Kunden natürlich verwertet werden. Da kann man Produkte daraus gestalten. Da kann man auch seine eigene Preisgestaltung nachrichten. Das geht natürlich. Aber die große Schwierigkeit ist, wie kriege ich das in das Marktgefüge eigentlich rein? Also worauf muss ich der Netzbetreiber denn beziehen und welche Werte darf er dem zugrunde liegen? Das ist eigentlich diese große Schwierigkeit, dass es diesen Prozess eben nicht gibt, weil die Marktprozesse und auch das MSBG, die WIM in einem Zusammenhang eben nur die Zähler kennen, die konventionellen Zähler, die moderne Messeinrichtung und das intelligente Messsystem und das eben hinterlegt ist. Es gibt da keine Öffnung bislang, vielleicht wird sowas nochmal nachgezogen, aber bislang eben nicht, dass ich da weitere Werte reinschieben kann. Das würde bedeuten, wenn der Messstellenbetreiber abrechnet oder abliest, also auch bei der modernen Messeinrichtung, die ja keinen Gateway hat und insofern auch nicht Funk, liest der einmal im Jahr ab. Vielleicht auch alle halbe Jahr, wie auch immer. Und dann wird sozusagen das, was auch der photo-optische Aufsatz in der Zwischenzeit gemessen hat, kann sozusagen für die Netzentgelte nicht genutzt werden, sondern ich würde sozusagen diese gemessenen Mengen über ein Standardlastprofil verteilen müssen, um sozusagen gegenüber meinem Netzbetreiber abrechnen zu können. Genau, also das Problem ist ja, die Werte werden ja die gleichen sein, weil der photo-optische Aufsatz bringt ja nur die Werte aus der modernen Messanrichtung, also bringt die ja weiter, transportiert die weiter, aber eben in einer anderen Granularität. Das, was die moderne Messanrichtung ja macht, die speichert ja nur Werte, Eintageswerte. Also soweit kann man die dann zurückführen. Das macht der Messstellenbetreiber, dann aber nicht. Der liest dann ja auch nur Arbeitswerte aus, zu dem Zeitpunkt, wo er dann auch ausliest. Genau und das, was du eben angesprochen hast, dieses Bilanzierungsthema, also dass dieser Kunde, ein SAP-Kunde bleibt und ich ihn auch entsprechend bilanzieren muss. Das ist die große Schwierigkeit quasi am anderen Ende. Also gar nicht gegenüber dem Kunden, da kann ich das anders machen. Da kann ich möglicherweise auch diese Werte verwenden aus dem photooptischen Aufsatz. Da habe ich dann Schwierigkeiten vielleicht mit dem Mess- und Eichrecht im Zusammenhang, also wie ich da umgehe. Aber gar nicht so die Schwierigkeit gegenüber dem Kunden an sich, da ist ja vertraglich auch viel möglich, sondern genau auf dieser am anderen Ende gegenüber dem Netzbetreiber im geschlossenen System. Da wird dieser Kunde dann anders behandelt. Und das ist dieses Auseinanderfallen, was es so ein bisschen schwierig macht. Und deshalb müssen es auch zwei unterschiedliche Tarifstränge sein, damit ich da auch abgesichert bin als Versorger. Janka, du hast es vorhin schon gesagt, die Unterscheidung, wenn ich mich nur nach den Buchstaben des Gesetzes verhalte und danach meine Tarife baue, dann ist der USP gegenüber anderen Energieversorgern ausgesprochen klein unter Umständen. Und da ist eine Differenzierung nur schwer möglich. Was seht ihr denn noch an Produkten, die jetzt gerade so entstehen, auch bei euren Mandanten, die da vielleicht etwas flexibler sind, die photooptischen Aufsätze dafür verwenden oder vielleicht ganz andere Ideen da noch irgendwie reinkommen? Was nehmt ihr da wahr? Also wir sind da zwei große Entwicklungsstränge und bedauerlicherweise ist in dem progressiven Entwicklungsstrang die klassische Stadtwerkewelt noch gar nicht so stark vertreten. Das kriegt ihr wahrscheinlich auch mit. Nun, das steckt noch so ein bisschen in den Kinderschuhen. Andere sind da schon deutlich weiter. Viele andere setzen auf dieses Premium-Paket, alles aus einer Hand. Im Prinzip der Zugang des Kunden zum erweiterten Energiehandel. Super Produkt, aber quasi erst ganz am Ende der Entwicklungskette. Das Super Premium Gold-Paket ist natürlich in der Markteinführungsphase erstens nicht für jeden was und auch sehr aufwendig in der Aufsetzung. Dazwischen gibt es nach unserer Wahrnehmung noch relativ wenig und ich glaube, man braucht da ein bisschen mehr Mut, um Sachen einfach auszuprobieren, die vielleicht noch gar nicht die Volldynamik abbilden. Also solche Modelle wie, das muss ich einmal kurz überlegen – im Prinzip ist es ja nur eine dynamische Bepreisung eines Standardlastprofils. Das tatsächliche Verbrauchsverhalten des Kunden hat gar keinen Einfluss. Trotzdem ist das Modell emotional sehr attraktiv, weil der Kunde trotzdem den Einfluss hat, es bewegt sich etwas, ich kann teilhaben. Ich glaube, dass solche Einstiegsmodelle, die so eine Art Brückenfunktion haben, in die voll durchdigitalisierte und automatisierte Welt, jetzt einen unglaublichen Charme haben können. So dass das super Übergangsbrückenmodell, haben wir, ich weiß nicht, haben wir sowas schon gesehen? Also es gibt natürlich auch Stadtwerke im Münster-Buppertal, die da schon großen Schritt gegangen sind und auch ganz spannende Sachen machen. Nach unserem Eindruck konzentriert sich das aber sehr stark auf das IMS-Thema. Das kann ich total nachvollziehen, weil eben dieser Rattenschwanz dahinter, diese systemischen Risiken, die sind natürlich einem Stadtwerk ganz anders bewusst als neuen Anbietern, die auch durch ein kleines Kundenportfolio eine gewisse Flexibilität haben oder einfach auch am Anfang da ein bisschen mit – ich will gar nicht sagen Spielgeld, das liegt jetzt nicht gerade in der DNA des klassischen Stadtwerks. Das ist manchmal ein bisschen schade. Ich kann es aber auch sehr gut nachvollziehen, weil man natürlich gewisse Risiken auch ganz anders einschätzen kann aus der historischen Erfahrung. Aber ich glaube tatsächlich, man muss am Anfang gerne auch mit, das heißt ja dann immer, friendly customers anfangen, ein bisschen zu üben. Und ich glaube, der große Vorteil von diesen fotooptischen Aufsätzen ist, wir denken immer an das Thema Abrechnung. Wie kann ich gegenüber dem Kunden abrechnen? Kann ich damit irgendwas im System ändern oder nicht? Ich glaube, alleine der Wert vom Kunden, dieses Verbrauchsverhalten nachvollziehen zu können, ist ein Asset, das wir gar nicht unterschätzen dürfen. Und das eine Weile erst mal zu haben und auszuwerten, daraus Lehren zu ziehen, ist wahnsinnig wertvoll und unbedingt erforderlich, um diese Produktwelt weiter zu gestalten. Willst du noch was ergänzen, Vicky? Ja. Ich wollte nur noch mal, das hattest du aber auch schon gesagt, das mit den Kunden, dass man sich auch noch mal verdeutlichen muss, das macht man bei jeder anderen Tarif- und Produktgestaltung, macht man das auch, dass man Kundengruppen unterscheidet. Und das muss man eben beim dynamischen Tarif eben auch. Es macht eben nicht für jeden Kunden der gleiche dynamische Tarif. Deshalb auch diese dynamische Tarifwelt. Wenn ich einen Kunden habe, der eine moderne Messeinrichtung hat, also der noch unter diesen Verbrauchsgrenzen bleibt für den Einbau eines IMS, der vielleicht auch weder ein E-Auto hat, noch eine Wärmepumpe oder so, oder eine PV-Anlage auf dem Dach. Für den macht vielleicht auch ein anderer dynamisches Tarif Sinn, als für einen Kunden, der das alles hat, der eine andere Lastverschiebungsmöglichkeit hat, dann mit einer Zwischenspeicherfunktion und und und. Also, dass man einfach diese Kundengruppen sich anguckt und es passt eben nicht jeder Tarif auf jeden Kunden. Das ist aber in Ordnung und das kennen wir auch. Deshalb dieses, es gibt nicht nur den einen dynamischen Tarif, sondern es macht eben auch der Kunde, der den Unterschied da macht und die Attraktivität für den Kunden und auch für einen selber. Das darf man auch nicht vergessen beim dynamischen Tarif. Was macht denn für einen als Energieversorgungsunternehmen? Man lässt sich sehr viel von dieser Pflicht leiten und sagt, das muss ich jetzt umsetzen, das muss ich jetzt umsetzen. Aber ich darf natürlich auch nicht vergessen, wie wirtschaftlich ist das Ganze denn für mich und wo sind genau meine Risiken? Also wenn wir vorhin über Bilanzierung gesprochen haben, habe ich vielleicht überhaupt ein Interesse daran, dass das auseinanderläuft. So eine Preisgestaltung zur Bilanzierung bei einem SAP-Kunden, denn so läuft es. Ich bepreise ihn aber an der Börse ganz anders und gegebenenfalls einkaufe. Genau, also ich finde, dass was ihr ja auch gerade schildert, ist auf der einen Seite die vielleicht aufgrund von vielleicht ein bisschen Unwissenheit, Unwissenheit weiß ich nicht, aber zumindest weniger Sensibilität, was diese Regulatorik angeht und die Regeln angeht, bei den neuen wilden Anbietern, die es da gibt, die springen erstmal los, können ihr Risiko einigermaßen einschätzen, weil am Anfang auch nicht so viele Mängel Kunde da sind. Das heißt, da ist natürlich das Risiko auch kleiner. Gleichzeitig sind diese Unternehmen mit großen Millionenbeträgen auch gefundet. Da gibt es Investoren, die da viel Geld reingesteckt haben. Also dementsprechend gehe ich auch mal, zumindest ist nicht jetzt die Annahme nahe, dass da von denjenigen, die da viel investieren, auch ein Markt gesehen wird, der sich attraktiv entwickeln kann in den nächsten Jahren. Da herrscht also eher auch diese Investorendenke vor, während auf der Stadtwerkewelt die Ich-muss-dem-Gesetz-Folgen-Denke vorherrscht. Das heißt, ich habe auf der einen Seite Leute, die diese Dinge ausprobieren und versuchen attraktive Produkte zu bauen und auf der anderen Seite Unternehmen, die durchaus im Wettbewerb stehen, auch wollen und müssen, die aber ganz anders auf diese Produkte drauf gucken. Jetzt haben wir ja diese fotooptischen Aufsätze und der eine sagt Optokoppler. Das ist so ein Begriff, der mir irgendwie gar nicht richtig in den Kopf gehen will. Aber ist egal. So ein fotooptischer Aufsatz auf einer modernen Messeinrichtung kann eben dazu führen, dass ich schneller einen größeren Kundenkreis erschließen kann. Kann ich auch mutiger werden mit Produkten, die ich da installiere? Was könnt ihr aus eurer Perspektive da mitgeben den Stadtwerken? Vielleicht ein bisschen Mut machendes, legt los. Es ist alles gar nicht so risikoreich, wie man so denkt. Auch bei euch sind die Kundengruppen eher klein. Würdet ihr als Juristin auch sagen können, sei nicht so kleinteilig und fang einfach mal an? Also darf man das überhaupt als Juristin, Janka? Klar darf man das. Also wir dürfen das, weil unsere Mandanten uns so kennen. Wir sind vielleicht manchmal, was das angeht, ein bisschen forsch. Aber wenn man nicht anfängt, man muss ja nicht ins volle Risiko gehen. Man kann ja seine Risiken abwägen und man kann ja gewisse Abstriche machen. Aber Recht ist ja kein Selbstzweck. Unser Recht oder auch unsere Tätigkeit, das ist ein Werkzeugkasten, den man nutzen kann. Und der kann eigentlich immer nur helfen, in einer gewissen Risikobreite eine Einordnung zu treffen mit einem unternehmerischen Risiko, in dem man sich noch wohl fühlt oder nicht. Und so muss man da rangehen. Die 100% super saubere Lösung, die verkauft man nicht. Da sind wir uns eigentlich auch immer ganz sicher. Wir sagen auch unseren Mandanten ganz ehrlich, dieses Produkt, das ihr zum 01.01.2025 braucht, das bereitet ihr euch vor. Ihr bereitet euch auch darauf vor, das mal umsetzen zu müssen, wenn ihr einen Verrückten findet, der das so tatsächlich haben will. Aber das ist ein Schubladenprodukt. Das braucht man quasi zur Rechtfertigung. Das ist wie in der Grundversorgung, die Auffangvariante. Die Mühe und die Fantasie muss man in die andere Welt stecken und sich überlegen, was würde denn bei meinen Kunden vor Ort. Das ist ja der riesen Vorteil der Stadtwerke. Die kennen ja ihre Regionen, die kennen ihre Kunden, die wissen, wofür man sich interessieren kann. Vielleicht erinnerst du dich, es gab vor ein paar Jahren mal so eine Tendenz zu Bienenstrom. Es gab Regionen, da sind Kunden auf Bienenstrom abgefahren. Das war ein super Projekt oder ein Produkt, ein schönes Produkt und dann gibt es Regionen, da funktioniert das gar nicht. Und wer weiß das? Das weiß der Versorger vor Ort, ob das funktionieren kann oder nicht. Und ich glaube auch bei diesem Thema Einbindung, fotooptische Aufsätze, ja, man kann nicht alles damit machen und insbesondere kann man damit sein eigenes finanzielles Risiko für das SLP nicht aufheben. Aber wie viele Kunden hat man denn im Vergleich zu seinem gesamten Mischportfolio in dieser Kundengruppe? Und wenn ich gleichzeitig von dem Kunden lernen kann, was ist denn der Gegenwert von diesen Informationen? Und kann ich nicht vielleicht auch anfangen mit einer Produktwelt, das ist jetzt vielleicht nicht das, was wir unter dieser klassischen Dynamisierung verstehen, aber muss es denn immer auch die volle Preiskurve sein in der Erwartung, dass ich dann selber das Risiko, wenn ich dem Kunden jetzt stundenscharfe Preise verkaufe, ich selber kaufe aber zwei Jahre im Voraus die gesamte Menge für das SLP ein. Muss ich dieses Risiko voll schlucken oder nicht? Ja, das muss ich mir überlegen. Aber gibt es nicht noch Spielarten mit Bonusgestaltungen oder anderen Incentives für die Kunden, um die Kunden einmal an dieses Thema, ich beschäftige mich mit meinem Stromverbrauch heranzuführen und mich selber als Versorger mit dieser Idee, ich habe eine Möglichkeit das zu sehen, ich habe eine Möglichkeit mein Verhalten zu sehen, das einzuschätzen und das kriege ich von meinem Versorger vor Ort. Ist das nicht der erste Schritt, den ich gehen muss, um dann später auch darauf aufsetzen zu können und den Kunden an mich zu binden als Enabler? Ich glaube, das ist ganz wichtig. Und da muss man erstmal, das ist ja immer beim Brainstorming so, da gibt es kein richtig und kein falsch. Man muss erst mal ganz viel sammeln und dann kann man immer noch aussortieren und das Ganze einordnen in dieser Risikosphäre. Aber man darf nicht von vornherein irgendwas komplett ausschließen, solange man noch gar keine Ideen hat. Wenn ich nochmal auf die Vermarktungsseite gucke und auf die Auswertung bzw. das Zählwesen. Jetzt haben wir ja auch eine technische Folge gemacht mit diesen Optokopplern. Da gibt es ja auch unterschiedliche am Markt. Ich darf danach abrechnen und ich kann mir diese Werte für die Abrechnung funken lassen. Jetzt sind die unter Umständen nicht so genau, wie man sich das wünscht oder da passieren Fehler. Natürlich ist das von der technischen Seite, so wie ich das verstanden habe, eher unwahrscheinlich. Aber dennoch ist es vielleicht etwas, was man aus einer juristischen Sicht berücksichtigen muss. Was passiert denn dann eigentlich? Also habe ich da noch ein Risiko, wo mein Kunde am Ende sagt, ja, aber das Gerät ist abgefallen vom Zähler und ich will gar nicht diese Strommenge bezahlen, die diesen Monat hier getrackt worden ist oder wie auch immer. Seht ihr euch da auch mit solchen Fragen konfrontiert, Vicky? Habt ihr da mit euren Kunden damit zu tun und könnt das auch klären juristisch? Also das ist dann wirklich auch eine Vertragsgestaltungsthematik. Also wenn wir aus diesem geschlossenen System rausgehen und diesen fotooptischen Aufsatz, dann muss ich mir das Produkt eben überlegen und dann sind das genau auch Fragen, wo ich mich mit beschäftigen muss. Also was passiert denn für den Fall, wenn dieses Gerät ausfällt oder keine Stromversorgung oder was auch immer. Das kann natürlich immer der Fall sein. Das haben wir ja, wenn wir andere Messwerte aus einer modernen Messanrichtung, konventionellen Zähler haben wir das ja auch. Da haben wir diese Ersatzwertbildung, wo dann das geklärt ist, aber auch über die Marktprozesse ist dann ja geklärt, was passiert. Das haben wir in dem Fall nicht. Dann muss man eben vertraglich auch etwas vorsehen für den Fall, wenn man es dann feststellt. Das hängt natürlich sehr davon ab, wie die technischen Möglichkeiten sind, wie man feststellen kann, dass dieser photooptische Aufsatz, das kann ich gar nicht sagen, ob der Hersteller, also der Verwender dann auch mitkriegen kann, dass das ausfällt, wie schnell man darauf reagieren kann. Aber das sind dann wirklich vertragliche Ausgestaltungsfragen, wo man sich natürlich Gedanken darüber machen muss, was schreibt man dahin, auf was fällt man zurück. Man hat ja Messwerte, also es gibt ja eine Messeinrichtung und die hat Messwerte und auf die kann man sich dann im Zweifel, muss man das eben so in den Vertrag formulieren und dann sagen, okay, dann greifen wir auf die zurück oder sagen, wir nehmen vor Tageswerte oder wie auch immer. Aber da gibt es schon eine Möglichkeit, aber das müsste man dann eben vertraglich dort auch vorsehen. Und das ist etwas, wenn man das Produkt gestaltet, das gehört immer dazu, dass man sich auch diese Haftungsfragen stellt. Was passiert, wenn dieses und jenes im Produkt nicht funktioniert? Dann muss man sich immer sagen, okay, lasse ich da so eine Lücke im Vertrag und dann müssen wir es ausstreiten oder gehe ich schon so weit und will da eine gewisse Sicherheit. Wo sind meine Risiken? Also da immer für sich selber auch bewerten als Unternehmen in dieser Produktgestaltung. Welche Risiken habe ich, wenn das und das ausfällt und was muss ich vorsehen, was möchte ich, was dann die Regelung ist und dann kann ich das vertraglich da auch einschreiben. Okay, ja alles klar. Also es gibt ja oft, oft ist vielleicht auch irgendwie gemein, wenn ich das so formuliere. Aber es gibt auf jeden Fall Menschen, die eher Gründe suchen, das nicht zu machen. Also die gibt es halt. Und dann die habe ich tendenziell, das ist aber meine subjektive Wahrnehmung, dass ich die tendenziell vielleicht bei kleineren Stadtwerken eher finde, als bei Startups. Natürlich ist das, es wird natürlich schwieriger. Und natürlich haben wir immer dieses Verträge sollen einfach sein, sollen kurz sein, damit sie dann benutzerfreundlich sind, das kennen wir auch. Können wir das nicht kürzer fassen? Ja klar, das können wir kürzer fassen, aber wenn es eben kürzer ist, dann sind genau solche Themen eben nicht abgedeckt und dann streiten wir uns in dem Fall, wenn das dann so ist und dann ist offen, was quasi rauskommt. Wenn man sich vorher die Gedanken gemacht hat, hat man da gespart, das ist auch klar, aber dann hat man den Aufwand eben später und Janka hatte das ja auch gesagt am Anfang schon, wenn das Kind dann schon in den Brunnen gefallen ist. Dann ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, vorher habe ich noch eine Steuerungsmöglichkeit und kann noch einen Weg einschlagen, was vorgeben und am Ende muss ich dann halt gucken, was rauskommt, wenn ich mich damit nicht vorher beschäftigen will. Jetzt gibt es natürlich in dieser gesamten Welt dynamischer Stromverträge, das ist ja auch nur ein Aspekt. Janka, du hast es vorhin auch angesprochen, die großen bundesweit agierenden jungen Energieunternehmen versuchen, mehr Zusammenhang reinzubringen. Da gehört zu den Produkten noch die Wärmepumpe und die PV-Anlage und so weiter. Und irgendwelche Leasing- und Serviceverträge und so weiter, die alle am Ende auch einen wertschöpfenden Beitrag leisten zu einem Gesamtgeschäftsmodell. Viele Stadtwerke sind einfach noch nicht so weit. Und jetzt ist das vielleicht auch eher so eine kaufmännische Frage. Da hängt ja schon eine gewisse Chance mit zusammen, dynamische Stromverträge einzuführen, die einem die Tür öffnet, rein in eine Welt, die man sich selber genauso erschließen kann. Es gibt viele Haushalte, die eben noch nicht vollständig profitieren können davon, weil sie eben noch keine PV-Anlage haben, sich das auch nicht leisten können oder wollen jetzt alles auf Schlag bei 1,5 oder so irgendwie vertraglich zu unterschreiben. Das bedeutet aber auch, dass man agil umgehen muss mit der Produktentwicklung Stück für Stück. Also ich führe jetzt einen basisdynamischen Tarif ein und dann möchte ich und muss ich den vielleicht nochmal ändern, vielleicht meine Preismodelle ändern mit zunehmender Erfahrung im Markt. Wie schätzt du das ein, was die Flexibilität am Ende in der Ausgestaltung eines solchen Produktes angeht, kann man das tatsächlich von Monat zu Monat ändern oder muss man sich tatsächlich so festlegen, dass man jetzt mal für fünf Jahre sagt, okay, das ist jetzt unser Produkt und da fahren wir drauf und scheißegal, was dann kommt, da müssen wir dran festhalten? Das ist leider wirklich eine Frage für den Anwalt. Und da müssen wir auch wahrscheinlich wirklich mal die Anwaltskarte ziehen. Also grundsätzlich gilt, wenn ich einen Vertrag schließe und habe darin ein Produkt beschrieben, dann ist das erst einmal eingeloggt. Und Variabilität gibt es nur da, wo ich mir im Vertrag diese Variabilität auch vorhalte. Das kennt man in der klassischen Energieversorgung eigentlich nur an zwei Punkten. Das eine ist die Preishöhe, gar nicht so sehr die Preisgestaltung, sondern eher die Preishöhe natürlich. Und das ist die Reaktion auf externe Einflüsse, also Änderungen des Regulierungsrahmens. Wenn man diese Flexibilität braucht, wenn man sagt, man startet jetzt mit einer Testphase, dann muss man sich ganz grundsätzlich entscheiden, entweder für die Variante, ich bin mir relativ sicher, dass ich mit einer überschaubaren Zahl von Kunden dieses Produkt eine Weile durchziehen kann, auch wenn die Senke kommt, wenn es mal nicht so schön ist. Dann kann ich auch mit Laufzeiten arbeiten und den Kunden binden. Wenn ich die volle Flexibilität brauche, muss ich im Zweifel mit einer kürzeren Laufzeit arbeiten. Das ist aus Sicht des Energieversorgers natürlich immer unschön, wenn man sagt, ich muss das Vertragsverhältnis, muss dann jetzt auch nicht unbedingt von der Kündigung sprechen. Man kann auch sagen, wir müssen es ändern, ich brauche eine neue Unterschrift von dir. Aber das ist der Knackpunkt. Also um eine echte inhaltliche Änderung durchzuführen, wenn es die Produktausgestaltung angeht, dann braucht man wahrscheinlich mit ziemlicher Sicherheit das Einverständnis des Kunden. Das heißt aber auch, dass man sich bei dieser Produktgestaltung von Anfang an genau überlegen muss, wie man den Kunden so begeistern und so einbinden kann, dass dieses Thema – ich mache auch bei einer Änderung mit, weil ich Vorteile sehe oder weil ich erkennen kann, dass es Sinn macht. Also wie kann ich den Kunden bei der Stange halten? Das ist eine Gedankenwelt, die wir glaube ich in der Energiewirtschaft, das sieht man immer mehr, auch bei kommunalen Versorgern ganz stark. Aber das ist eine Entwicklung, die ist maximal zehn Jahre, vielleicht eher fünf Jahre alt. Da müssen wir noch ein bisschen was nachholen. Ja, ich denke eben gerade dann, wir haben halt eine ganz neue Möglichkeit in Zukunft Strom abzurechnen. Da gibt es natürlich dann auch Ideen. Ich möchte meinen Kunden nicht in ein hartes Risiko reinbringen, dass der am Ende für eine Kilowattstunde 52,60 Euro bezahlt. Andererseits möchte ich aber selbst auch nicht jetzt total in die Minuspreise sozusagen abrutschen. Das heißt oben und unten irgendwie einen Deckel reinziehen für Kundenschutz, aber auch für Margenschutz. Auf der anderen Seite sind durchaus denkbare Sachen, aber man weiß halt nicht, wird es so funktionieren, weil ich am Anfang halt nur eine kleine Menge an Kunden habe. Und jetzt alle Ideen sozusagen in 52 unterschiedlichen dynamischen Tarifen jetzt auf einen Schlag rauszubringen, ist wahrscheinlich auch für eine kleine Zielgruppe erstmal überhaupt nicht sinnvoll. Das heißt, also eine gewisse Agilität muss da irgendwie mit rein. Wie wäre denn so dein Ratschlag, Vicky, an Stadtwerk? Welchen Tarif sollte ich jetzt mal starten und wie soll ich mich dann mit Änderungen befassen und wie soll ich da strategisch vorgehen? Das ist eine schwere Frage. Also was ich natürlich einmal brauche, ist, da hatten wir schon darüber gesprochen, diesen Pflichttarif, also diesen Grundtarif. Den brauche ich. Ob ich ihn dann lebe und ob ich ihn meinen Kunden anbieten will, ist die große Frage. Aber ich muss mir schon schon Gedanken machen. Ich brauche glaube ich erst mal ein Produkt, von dem ich selber auch sicher bin, dass es marktfähig ist. Ich muss mir als Unternehmen erst mal die Frage stellen, will ich wirklich mitmachen oder will ich erst mal nur diesen Pflichtfall erfüllen. Dann kann ich aber vielleicht auch sagen, das ist für den Kunden gar nicht interessant. Wenn ich wirklich mitmachen will, muss ich mir des Risikos bewusst sein, dass ich wahrscheinlich an diesem Produkt sehr justieren muss. Das hattest du ja eben auch schon gesagt. Also ich weiß ja noch gar nicht. Wir probieren das aus. Wir wissen nicht. Das sind Kunden, von denen wir bisher gar nicht wissen, wie die sich verhalten. Und genau dadurch, dass sie ja jetzt sich dynamisch verhalten können und auch dynamisch abgerechnet werden, haben wir so eine ganz andere Preisgestaltung, die ja anders ist als sonst. Normalerweise weiß ich schon, was die Energie gekostet hat. Dann habe ich meinen Preis gebildet und jetzt dreht sich das ganze ja um. Also der Preis steht schon fest, also die Preisgestaltung steht fest. Ich muss aber noch gucken, wie kann ich das bei mir umsetzen in der Beschaffung. Deshalb ist es glaube ich schon wichtig, dass man von dieser, auch wenn man das ungerne hat, in so eine gewisse Kurzfristigkeit reinkommt. Also dass man schon darüber nachdenkt, entweder kurze Laufzeiten oder aber in eine unbefristete Laufzeit zu gehen. Dass ich eine schnelle Kündigungsmöglichkeit im Zweifel habe, aber das ist natürlich nur das Thema, dass ich dann den Notknopf im Zweifel drücken kann. Was glaube ich auch deutlich wird, gar nicht der Grundfall ist, ist ich brauche, ich muss das dem Kunden dieses Erlebnis, dieses Erlebnis dynamischer Tarif. Das ist nicht nur auf dem Platz und ich bekomme eine Abrechnung, sondern genau dieses Thema, ich muss visualisieren, wer ist der Strompreis, dass der Kunde so richtig teilhaben kann. Das machen auch alle am Markt. So macht es für uns auch nur Sinn. Ganz logisch ist aber nach der gesetzlichen Vorgabe gar nicht drin. Also Visualisierung, dass ich meine Preise sehen kann und so. Das ist, glaube ich, schon wichtig. Ich glaube, was auch sehr wichtig ist für eine Kundenbindung und gerade, wenn ich darüber nachdenke, dass ich mein Produkt vielleicht noch mal ändern muss und dann noch mal eine Zustimmung brauche, ist, dass ich auch wirklich in der Kommunikation mit dem Kunden bin. Dass ich so eine Verbindung aufbaue über irgendeine App, über irgendeine Funktion, dass er mich so als Partner wahrnimmt. Ich glaube, das ist schon wichtig in diesem Zusammenhang. Und dann ist man eben nicht nur bei diesem ganz kleinen Grundfall, sondern Kundtarif, sondern muss schon etwas größer denken. Und ich glaube, was mit dieser dynamischen Tarifwelt auch ist und was diese in Anführungszeichen neuen Unternehmen ja sehr machen ist und die Stadtwerke haben da noch große Bedenken, weil das ihnen auch aus der Historie immer eingeflößt wurde, diese mit Daten und dass man nicht so viel Zugriff auf das Leben des Kunden hat. Weil theoretisch sprechen wir über diese Steuerungsfunktion auch des Kunden, also über eine Optimierung vom Versorger des Kunden, das Verbrauchsverhalten des Kunden nach den Preisen. Ich glaube, das ist das Zielmodell. Ich glaube, da sind wir uns alle einig. Da muss man sich langsam hinbewegen und einem das auch klar sein und sagen, der Kunde will das im Zweifel auch irgendwann. Früher konnten wir uns das mit dem Handy auch nicht vorstellen. Heute, das ist Wahnsinn. Wir können nichts ohne das Handy. Da ist es uns auch egal, welche Daten und wie auch immer, welche Anbieter kennen. Ich glaube, das ist ganz wichtig, dass man so eine wirkliche Kundenbindung herstellt. Und man ist nicht austauschbar als Versorger. Ich kann nicht einfach, sondern ich bin beim Kunden verhaftet. Der kennt mich quasi dabei. Der kennt mich in diesem Tarif. Der sieht mein Logo ständig, weil er auf meine App guckt und lernt mich so als Partner kennen. Ja, genau. Ich sehe vor meinem geistigen Auge ja auch mehrere Kurven. Ich habe dann die Preisverlaufsruhe, dann habe ich das, was mein vielleicht mein fotooptischer Aufsatz gemessen hat und dann sehe ich noch eine dritte, was dann tatsächlich in die Abrechnung gekommen ist, was ja unter Umständen – wir wissen ja alle, wie das mit Daten und Übertragung und Systemen so ist. Du hast da gerade vorhin auch die Ersatzwertbildung genannt. Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass die energieversorgenden Unternehmen am Ende ebenso maximale Transparenz auch reinbringen in so ein Kommunikationsmodell, wie das kann ja auch ein Online-Portal sein. Die meisten werden eine App benutzen wollen, aber dass man am Ende eben gar nicht in so eine Diskussion kommt, so nach dem Motto, huch, was ist denn da passiert? Da bin ich aber ganz anders abgerechnet worden, als mein fotooptischer Aufsatz mir gemeldet hat, sondern dass dann eher so eine Proaktivität da auch drin steckt, um zu erklären, warum man jetzt mal wegen anders abgerechnet hat und warum da ein Ersatzwert gebildet worden ist und das entsprechende Kommunikationspotenzial, dass man das irgendwie entsprechend mit ausfüllt. Jetzt haben wir genau das Thema Transparenz für auch Veränderungen von Preisen. Da gibt es ja auch Regeln für Gesetze für wie transparent muss ich denn eigentlich sein, wenn ich jetzt als Energieversorger sowas mache. Egal was für einen Tarif jetzt. Also ob das jetzt einer von diesen dynamischen Grundtarifen oder ein total wilder Tarif ist, bin ich ja an Gesetze gebunden. Was muss ich denn mindestens liefern dafür, dass da diesen Transparenzrichtlinien sozusagen Rechnung getragen wird? Janka vielleicht? Entschuldigung, ich habe gar nicht. Alles gut. Ich überlege gerade, wie ich anfange. Für mich hat das quasi zwei Aspekte. Einmal dieses Thema Preis ist ganz sensibel. Preis ist rechtlich auch ganz sensibel. Also wenn ich einen Fehler in einem Stromvertrag nicht machen darf, dann ist Missbound bei der Gestaltung gar nicht so sehr des Einstiegspreises, sondern bei der Frage, wenn sich dieser Preis verändert, nach welchen Maßgaben ändert sich was. Das ist der sensibelste Punkt im Vertrag, wo es auch wirklich lohnt zweimal darüber nachzudenken, weil man ganz grundsätzlich immer unterscheiden muss zwischen dem vereinbarten Preis. Da ist man frei. Bei der Frage, vereinbarst du mit dem Kunden jetzt einen Komplettpreis über alles und kalkulierst den und sagst, das passt für mich, da ist mein Risikoaufschlag drin, da ist meine Marge drin, ich muss ihn nur später mal verändern. Das ist quasi die alte Welt, aus der wir kommen. Die Krux ist dieses Verändern und da sind die Anforderungen sehr streng. Gar nicht so sehr aus dem Gesetz selber, sondern eher aus der Rechtsprechung, die sich entwickelt hat, die einen wahnsinnig hohen Kundenschutzmaßstab eingeführt hat. Und das auch zu Recht. Weil die Grundidee ist, wenn wir uns heute darüber einigen, dass ich dir ein Produkt verkaufe, dann muss ich dir sagen, was ist es für ein Produkt und ich muss dir sagen, was kostet dich das. Und dann kannst du bezahlen und dann gehört das Produkt dir und wir sind fertig. Wenn das über eine längere Zeit läuft und ich sage, ich kann dir sagen, was dich jetzt in dieser Stunde kostet, aber was es dich nächste Stunde kostet, kann ich dir noch nicht sagen, dann haben wir uns quasi nicht auf den Preis für den Rest des Vertrages geeinigt, sondern eigentlich nur auf den Mechanismus, der den Preis für die nächste Stunde bestimmt. Und in dem Moment, in dem ich dir sage, so ändert sich der Preis für die nächste Stunde, gebe ich als Vertragsvorgebender den Mechanismus vor und dann muss ich mich daran auch festhalten lassen. Das muss für den Kunden maximal transparent sein, maximal nachvollziehbar und das Wichtigste ist, durch die Veränderung des Preises darf sich meine Marge, eigentlich das wirtschaftliche Gleichgewicht, man setzt immer voraus, wenn wir uns jetzt auf einen Preis einigen, dann ist der Wert für uns beide im Gleichgewicht. Und durch die Veränderung darf sich dieses Gleichgewicht nicht nachträglich ändern, zumindest nicht zu meinen Gunsten. Da ist die Rechtsprechung so ein bisschen inkonsequent und sagt, na klar, wenn es zugunsten des Kunden geht, ist das auch in Ordnung. Du hast ja die Regelung auch vorgegeben, aber eben nicht zugunsten des Versorgers. Und da muss man aufpassen, dass man diese Variabilität zumindest für diese eine Komponente, nämlich Energiepreisfaktor, sauber abbildet. Das ist machbar. Das ist kein Problem. Man muss sich nur klar sein, dass es etwas anderes ist, als die Preiswelt, die wir vorher kannten. Und dass man das nicht einfach eins zu eins übertragen kann und sagen kann, ich zeige dir jetzt mal heute den Preis, den du diese Stunde bezahlst. Und dann siehst du in der App den Preis für morgen und das ist so in Ordnung. Also es ist ein bisschen komplexer als das. Es ist alles machbar. Aber man muss sich auf dieses neue Gerüst einstellen. Das einmal für sich durchdenken, seine Produktwelt darauf anpassen und es dann vor allem auch konsequent durchziehen und nicht wieder irgendwas vermischen mit anderen Produkten. Und dann kann das so schön sein. Dann kann das total schön sein. Und ich glaube auch, dass die Kunden, was diese Preisgestaltung, diese Transparenz angeht, sich da ganz anders hin entwickeln. Die wollen das auch. Das sehen wir im Gewerbekundenbereich. Die wollen doch wissen, was alles in den Strompreis fließt. Die wollen auch wissen, was kann ich davon beeinflussen und was nicht. Und das müssen wir ihnen geben. Und dann schaffe ich auch ein Vertrauen, dass wenn die Börsenpreise mal hochgehen, auch nicht dazu führt, dass jeder Kunde sofort die Rechnung kürzt. Das war aber nur der erste Teil der Frage, oder? Ja, genau. Das war noch das Transparenzthema. Willst du noch was ergänzen? Ganz wichtig und das erleben wir in der Beratung auch häufig ist, dass alles was ich dem Kunden präsentiere, wenn ich das Angebot habe, also wenn er das auf der Homepage irgendwie sieht, ich eine Kundenansprache habe und dann auch in dem Vertragswerk, dass das auch wirklich alles entsprechend übereinstimmt abgebildet ist, also in Bezug auf Transparenz. Also je deutlicher ich dem Kunden das mache, desto sicherer ist es im Endeffekt auch, wenn es mal zu einer Überprüfung kommt oder in einen Streit, dass ich das auch nachhalten kann. Was wir in der Beratung ganz häufig haben, dass sich Dokumente widersprechen, Darstellungen widersprechen. Und umso wichtiger ist, dass ich das wirklich transparent, ausführlich darstelle. Also was ist mein Produkt, gerade wenn ich jetzt nachdenke, es ist vielleicht nicht nur die Preisgestaltung, sondern es gibt noch irgendwelche Add-ons, Steuerungsmöglichkeiten, Optimierungsmöglichkeiten. Wir hatten vorhin dieses Thema, ja, kurz und nicht so ausführlich. Das ist ganz gefährlich bei diesem Thema Transparenz. Denn je ausführlicher ich etwas mache und für den Kunden nachvollziehbarer und verständlicher, desto sicherer wird es auch für mich als Versorger, dass ich mich darauf berufen kann. Also, dass ich es dem Kunden wirklich so erkläre, dass er es auch verstehen kann, dass ich ihm immer das Gleiche auch sage. Also nicht an der einen Stelle im Preisblatt sage ich das, in den AGBs steht dann was anderes. Das geht eben zum Einlassen als Energieversorger. Da lieber ein, zwei Sätze mehr, um zu verdeutlichen, wie stelle ich es da und wirklich auch Transparenz zu schaffen. Dieses Produkt lebt auch von Transparenz. Wenn wir darüber nachdenken, das ist ja das, was dem Kunden verkauft werden soll, dieses wie setzt sich dein Preis zusammen. Du bist bei diesen Schwankungen dabei in die eine und die andere Richtung. Deshalb gibt es ja für den Pflichtfall auch diese Voraussetzung, diesen Hinweis, dass man sagen muss, das ist auch ein Risiko für dich. Es ist nicht nur positiv. Wir sprechen nicht nur davon, dass du positiv profitieren kannst von sinkenden Preisen, sondern eben auch der Fall, es geht mal in die andere Richtung und es ist eben sehr hoch. Aber die Chance dabei ist ja auch zu sagen, diesen Vorwurf, die verdienen da ganz viel dran oder so, kann man ja auch über diese Transparenz und wenn der Kunde auch unmittelbar daran beteiligt ist, dem entgeht man damit ja auch. Der Kunde sieht ja auch im Zweifel, hier, es war wirklich so teuer. Du musst du eben das auch zahlen. Das ist ja genau dieser Vorteil, den ich eigentlich dabei habe. Ich bin auch nicht in den Preisanpassungen dabei, wie sonst. Es wird immer gesagt, es kann gar nicht sein. Wir kennen alle diese Widerspruchsscheiben. Die gibt es dann eben nicht. Der Preis schwingt mit. Aber ich muss es dem Kunden deutlich machen, was passiert. Wenn ich irgendwelche Preiscaps oder was auch immer einbaue, auch das muss genau beschrieben werden, was passiert denn in dem Moment. Umso wichtiger ist, dass wenn ich dieses Produkt für mich gestalte, dass ich auch wirklich darüber nachdenke, um dann auch die Transparenz, was ist für den und den Fall, dass ich das auch festhalte gegenüber dem Kunden. Wir fallen jetzt noch so zwei, drei abschließende, vielleicht können wir das ein bisschen rund machen. Also das, was als Emotion rüberkommen kann bei jemandem, der das jetzt hier so hört, ist, jetzt muss ich ja alles, also ich muss jetzt ein Produkt irgendwie ausdenken, das kaufmännisch funktioniert. Das muss ich mit meiner juristischen Überlegung noch in Übereinstimmung bringen. Wenn ich der Transparenz folgen will, das hat eindeutig auch wieder technische Auswirkungen. Die Transparenz wird ja irgendwo stattfinden und sie wird auf keinen Fall auf einem gedruckten Stück Papier stattfinden. Das ist ja wieder der Vorteil. Preisanpassung und Schreiben gehören der Vergangenheit an. Da werden einige in den Stadtwerken jubeln. Andererseits muss ich aber vielleicht das gesamte Ökosystem, das ich da aufbaue, auch permanent immer auf Stimmigkeit überprüfen. Also wenn ich jetzt in meiner App irgendwas verändere, dann muss ich auch immer gucken – aber das musste ich wahrscheinlich gestern ja auch schon – ob das wieder Auswirkungen auf meine Verpflichtungen hat, die ich in einem Vertrag eingegangen bin beispielsweise oder die ich jetzt von Gesetzesseite aus habe. Wie oft habt ihr Termine, wo praktisch alle Disziplinen auch zusammen in einem Raum sind? Wenn ihr jetzt irgendwie über einen Workshop sprecht oder vielleicht über Brainstorming, hatten wir vorhin auch, alles ist erlaubt und so. Wie viele von euren Stadtwerkekunden bringen jetzt eigentlich alle Disziplinen mal mit an einen Tisch, wo man vielleicht möglichst umfassend schon so ein Konzept skizzieren kann am Tisch? Das klingt jetzt gemein, viel zu wenige. Das Das ist gar nicht böse gemeint, sondern das liegt daran, dass alle Fachabteilungen, oder auch die, gerade bei den kleineren sind es dann gar nicht ganze Abteilungen, alle sind beschäftigt mit ihrem Tagesgeschäft. Alle wissen, es muss was passieren, aber ins Doing zu kommen ist natürlich wahnsinnig schwer aus dem Tagesgeschäft heraus. Und dann neigt man natürlich dazu, dass erst mal einer Person überzustülpen aus der Produktentwicklung oder so und sagt dann, los, fang an und sag einfach nur was die anderen machen müssen. Ich glaube das ist der größte Fehler den man machen kann. Deshalb ist dieses sich mal die Zeit nehmen sich einmal zusammenzusetzen und gemeinsam. Am Ende ist auch diese dynamische Tarifwelt oder der dynamische Tarif das ist ja ein Prozess. Das Schöne ist wenn man sich mal zusammensetzt und malt sich so einen Prozess auf, dann kann jeder für seinen Prozessschritt sagen das habe ich, das bräuchte ich vielleicht noch, das ist die Premiumlösung, die können wir vielleicht mittelfristig machen. Aber was ist schon da, was ist mit Minimalaufwand jetzt einführbar, um zum nächsten Schritt zu kommen? Die Zeit muss man sich nehmen. Und wenn man das vorher einmal gemacht hat, spart man sich wahnsinnig viel Aufwand später in der weiteren Projektentwicklung und Umsetzung. Und das ist, glaube ich, auch das, was die Motivation ausmachen kann. Wenn man jetzt einfach anfängt, einem zu sagen, du machst das jetzt, dann ist der nach einer Woche, nach zwei Wochen, spätestens nach einem Monat wahrscheinlich total deprimiert und hat gar keine Lust. Wie soll denn daraus ein schönes Produkt werden? Das geht gar nicht, glaube ich. Das würde ich jetzt unterschreiben. Und ich glaube, wir haben jetzt alle noch ein bisschen Zeit, aber halt auch nicht mehr wirklich viel. Ich glaube, man muss sich jetzt diese Zeit nehmen und auch dafür sorgen, dass die Mitarbeiter im Unternehmen, das sind ja irre viele, ich glaube, das ist auch vielen gar nicht bewusst, dieser Tarif oder diese Tarifwelt, die berührt jeden Aspekt des Stadtwerks oder jeden Aspekt des Energieversorgens. Das beginnt bei der Produktentwicklung, das geht in den Einkauf, das geht in die Vertragsgestaltung, das geht in die Abrechnungsgestaltung, das geht in alle Datenprozesse, hinterher in die Abrechnung, ins Forderungsmanagement. Und wenn ich die nicht mitnehme und daraus ein gemeinsames oder ein schönes Wir-Gefühl schaffe, wie soll denn das fliegen? Wir sind auf dem Weg in eine ganz andere Produktwelt, in eine ganz neue Produktwelt. Aber ich habe das Gefühl, dass auch ganz viele darauf Lust haben. Und ich habe jetzt am Anfang gesagt, viel zu wenige, aber einige machen es halt doch. Und du kannst dir nicht vorstellen, wie schön das ist, wenn man dann in so einem Raum sitzt mit den Leuten aus den unterschiedlichen Disziplinen und am Ende haben alle viele Hausaufgaben und alle sagen, das wird ganz schön schwierig. Aber man sieht auch so einen roten Faden, der sich durch alle Bereiche zieht. Und am Ende kriegt man erst mal was hin. Das ist mega cool. Wenn ihr einen Wunsch frei habt, was jetzt noch in den nächsten Wochen, Monaten und vielleicht auch ein, zwei Jahren passieren soll, um diese dynamische Energiewelt zu befördern. Was wären denn so eure Wünsche? Ich fange mal mit Janka an. Was wäre denn dein Wunsch? Also ich hätte gerne eine noch schnellere Entwicklung in der Speichertechnologie. Das wäre super. Und aus ganz persönlichen Gründen wünsche ich mir, dass sich diese Schnittstellen-Thematik erleichtert. Da hätte ich auch gerne eine Sprungrevision. Dass wir ein bisschen aus dieser One-Stop-Shop-Welt rauskommen in, ich biete Modelle an für Kunden, die schon Technik haben oder einzelne Komponenten austauschen müssen und eben nicht für immer bei einem Komplettversorger bleiben wollen. Das ist aber auch ganz persönlich getrieben, weil ich selber so ein zusammengestückelter Kunde bin und ich warte immer noch ganz verzweifelt auf jemanden, der mal mit mir einen dynamischen Tarif testen möchte und meine ganzen Komponenten einbinden möchte. Ich glaube, da geht es ganz vielen so. Vor allem auch, wenn ich mir überlege, wir haben jetzt immer vom Zubau gesprochen. Wir müssen ja auch vom Austausch sprechen, von alten Komponenten, der jetzt ansteht. Das ist auch nochmal ein unglaubliches Potenzial, das quasi in den Markt zusätzlich dazukommt. Und da ist dieses Schnittstellen. Ich weiß, ich habe auch gar keine Ahnung von der IT-Seite. Ich weiß, dass es wahnsinnig anspruchsvoll ist, aber wir brauchen es so dringend. Das wäre prima. Das finde ich auch eine der schönsten Chancen für Stadtwerke. Also genau diese Welt derjenigen, die alles durcheinander gekauft haben und kaufen wollen und sich eben nicht an ein Komplettangebot orientieren wollen, sondern ich glaube, da wohnt auch eine Riesenschance für Stadtwerke. Aber Vicky, dein Wunsch? Mein Wunsch ist, und ich glaube, das ist schon auch ein guter Startpunkt mit den dynamischen Stromtarifen, dass diese ganze Energieversorgung und was da so hinter steht, noch mehr in den Fokus von den Kunden rückt. Dass denen bewusst ist, was das doch auch für eine Herausforderung ist, die man hat. Und das wird Ihnen ja jetzt immer deutlicher. Wenn Sie diese Komplexität immer mehr bekommen, Sie jetzt ja verdeutlicht, auch durch solche Produkte. Sie haben eine Teilhabe und ich glaube, dann sind wir auf einem sehr, sehr guten Weg auch wirklich in die erneuerbaren Energien. Also wenn das Bewusstsein beim Kunden auch da ist und der auch mitmachen kann. Das ist auch die Chance, wirklich mitzumachen bei dem Thema, so dass man die da auch mit reinbringt. Nicht so, ach ja, habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Strom kommt halt aus der Steckdose. Dass wir da gemeinsam ein Verständnis und dass man sich mehr als Partner fühlt und auch mit den Stadtwerken. Dass den Kunden auch klar wird, hier das ist ein verlässlicher Partner daran. Der hilft mir auch dabei, das selber umzusetzen. Auch sogar bei der Optimierung meines Verbrauchs. Sowohl Einsparungen als auch, dass ich Geld sparen kann. Das ist ja verrückt. Das ist ein Wirtschaftsunternehmen, das bei dem Produkt, was es verkauft, jetzt auch Optimierungen vornehmen muss und so. Und da wünsche ich mir so einen größeren Zusammenschluss. Und ich glaube aber, das wird funktionieren und dass diese ganze Energiewelt damit viel attraktiver, glaube ich, noch wird. So in unseren Köpfen. Und das finde ich schön. Transparenter und attraktiver. Ja, sehr schön. Vielen, vielen Dank für eure Zeit und für eure Meinung, die ja auch stark da drin war. Und das gehört ja auch so und natürlich auch eure Erfahrungen, was diese ganze juristische Expertise angeht. Ich hoffe und denke, und das wird in den Zonots natürlich auch drinstehen, eure Kontaktinformationen, also hin zu LinkedIn, Profile werden verlinkt sein, sodass alle, die Fragen haben und irgendwie mit euch mal direkt in den Austausch kommen wollen, das auch tun können. Ich hoffe, dass davon reichlich Gebrauch gemacht wird. Alles klar. Dann, habt vielen Dank und ich wünsche euch noch eine hervorragende Restwoche. Bisschen was haben wir ja noch. Vielen Dank. Viel Spaß. Tschüss. Ciao, ciao. Untertitel im Auftrag des ZDF, 2021